RAUSCH: DER TRINKER
Aufführung
04. Februar 2022 20:0005. Februar 2022 20:00
Jeannine Wanek
Regie: Ute Raab
Schauspiel: Jan Baake
Musik: Tobias Herzz-Hallbauer
Produktion: Jeannine Wanek
Diese Produktion wird gefördert von der KdFS und der Landeshauptstadt Dresden Amt für Kultur-und Denkmalschutz
Veranstaltung im Theatersaal
HANS FALLADA STARB AM 5. FEBRUAR 1947 IN BERLIN
Psychogramm eines Alkoholkranken und Hass gegen die Nazis
"Die Tradition der Kunst ist die Tradition des Rausches und jeder Versuch von Gesellschaften, den Rausch zu unterdrücken, führt nur dazu, dass diese Energien viel monströser aus irgendeinem nicht bewältigten Gully hervorschießen.“ (Heiner Müller )
1944 schrieb sich Hans Fallada während eines Zwangsaufenthalts in einer Landesirrenanstalt seine persönliche Suchtgeschichte von der Seele. In nur sechzehn Tagen entwarf er das authentische und erschütternde Psychogramm eines Alkoholkranken.
In seinem Roman „Der Trinker“ gerät der Kaufmann Erwin Sommer in finanzielle Schwierigkeiten. Sein wohlgeordnetes, kleinbürgerliches Leben verrutscht und er entdeckt die verführerische Wirkung des Alkohols. Zwischen den Zeilen seines Manuskriptes schrieb Fallada in „fliegenkleiner Geheimschrift“ seinen ganzen Hass gegen die Nazis nieder. Das Schreiben wurde zu einem Ventil, einem lebensgefährlichen.
Jeder von uns kennt den Kampf mit der Angst. Wir unterdrücken sie, während wir im Alltag funktionieren und täglich Gesellschaftsnormen erfüllen. Eine Spinnwebe an der Wand allerdings reicht aus und der Blick in den Abgrund wird frei. Vielleicht liegt hier ein Zusammenhang zwischen Weltangst und dem sich so leicht ausbreitenden rechtsradikalen Gedankengut - der Flucht des „Kleinen Mannes“ in Ideologie… Es ist so menschlich und deshalb so gefährlich.
Denn frei nach Heiner Müller: „Ideologie bietet die Möglichkeit, die Last, die du eigentlich tragen müsstest, abzuwerfen.“ Da kommen dann ein Hitler, ein Guru, ein Alkohol daher – und retten dich...
1944 schrieb sich Hans Fallada während eines Zwangsaufenthalts in einer Landesirrenanstalt seine persönliche Suchtgeschichte von der Seele. In nur sechzehn Tagen entwarf er das authentische und erschütternde Psychogramm eines Alkoholkranken.
In seinem Roman „Der Trinker“ gerät der Kaufmann Erwin Sommer in finanzielle Schwierigkeiten. Sein wohlgeordnetes, kleinbürgerliches Leben verrutscht und er entdeckt die verführerische Wirkung des Alkohols. Zwischen den Zeilen seines Manuskriptes schrieb Fallada in „fliegenkleiner Geheimschrift“ seinen ganzen Hass gegen die Nazis nieder. Das Schreiben wurde zu einem Ventil, einem lebensgefährlichen.
Jeder von uns kennt den Kampf mit der Angst. Wir unterdrücken sie, während wir im Alltag funktionieren und täglich Gesellschaftsnormen erfüllen. Eine Spinnwebe an der Wand allerdings reicht aus und der Blick in den Abgrund wird frei. Vielleicht liegt hier ein Zusammenhang zwischen Weltangst und dem sich so leicht ausbreitenden rechtsradikalen Gedankengut - der Flucht des „Kleinen Mannes“ in Ideologie… Es ist so menschlich und deshalb so gefährlich.
Denn frei nach Heiner Müller: „Ideologie bietet die Möglichkeit, die Last, die du eigentlich tragen müsstest, abzuwerfen.“ Da kommen dann ein Hitler, ein Guru, ein Alkohol daher – und retten dich...
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Pressestimmen:
"Mit
fesselnder Sprache, auf den Punkt stimmiger Gestik, hintergründigem
Humor und genialer Doppelbödigkeit erschafft Jan Baake ein alltägliches
Monster, das über einen Knüppeldamm von Lügen und Selbstbetrug
geradewegs in den Sumpf marschiert." (Andreas Schwarze, Dresdner Neueste
Nachrichten)